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Segeln im Ionischen Meer
Dieses Jahr flogen wir ins Land der Griechen, genauer nach Korfu, um von dort aus unseren einwöchigen Segeltörn im Ionischen Meer zu machen.
Ankunft: 9.September 2000 in Kerkyra - so nennt man Korfu auf griechisch
Alles ganz einfach ! Flughafen, so was kennt man ja. Taxi - Fahrer spricht verständliches
Griechisch - unverständliches Englisch und kein Deutsch. Aber er weiß, wo der Hafen ist. Der Hafen heißt Gouvria und liegt 20 Minuten nördlich von Korfu-Stadt.
Und dort im Hafen lagen viele Schiffe, von denen wir eines chartern wollten.
Also wieder ganz einfach. Die Liegeplätze von Eurosail suchen. Kennt aber keiner. Warum auch:
wir haben ja bei SoLong gechartert.
SoLong kennt schon gar keiner. Dann fragen auf englisch-griechisch: im Büro des Hafenmeisters
hat keiner je davon gehört, daß es hier Eurosail geben soll. Nach weiteren Recherchen der Hinweis: Frag doch mal bei Johannes. Den suchen wir nun. Der spricht aber nur griechisch, aber er
nennt uns ein Büro in dem eine junge Dame ein Buch hat. In dem ist dann schließlich unser Name verzeichnet und dahinter auch der Name eines Schiffes: 'YAMOS'.
Was YAMOS heißt, konnte man uns nicht sagen, aber wir vermuten, daß es Seelenverkäufer oder so was ähnliches bedeutet. Diese Überlegungen machten wir uns aber erst später. Jedenfalls
YAMOS ist da und hat einen Liegeplatz.
YAMOS ist eine Gib Sea 362.
Na ja, 2 Jahre alt ist sie nicht gerade. Ganz schön vergammelt, dachten wir. Auf dem Deck befand
sich die glibbrige Masse eines toten Tintenfisches und ansonsten war alles ganz schön dreckig. - -- Nach einer Stunde kam dann jemand und machte sauber.
Die erste Inspektion zeigte, daß nicht wie bestellt eine Bimini angebracht war. ABER IM MITTTELMEER BRAUCHT MAN EINE BIMINI sonst wird es unerträglich heiß und man muß Handtuchsegeln.
Habt Ihr schon mal ein Schiff ohne Verklicker erlebt ? Wir schon: YAMOS war am Masttop völlig nackt.
Macht ja nix, denken wir. Wir haben ja sonst alle Elektronik im Cockpit !
Denkst' e: Keine Instrumente zu sehen, nur unten am Navi-Tisch war eine Logge und Echolot. GPS hat als einziges funktioniert.
Nach Inspektion des Motors stellte sich heraus, daß der Keilriemen lose und nicht mal mit einer Schraube gesichert war. - -- Wurde nach Aufforderung repariert.
Einen Motor für unser Beiboot gab es auch nicht.
Das nicht seglerische war entsprechend: Was nützt uns ein elektrischer Kühlschrank, wenn weder
Steckdose und Kabel für einen Landanschluß vorhanden sind. Wie sollen wir Uwes Handy aufladen, wie über seinen Laptop den Wetterbericht holen ?
Geschirr ist ja auch nicht so wichtig: Für den An- und Ableger kann man ja auch Kaffeehumpen nehmen.
KURZ und GUT: ein solches Schiff wollen wir nicht. Es war eigentlich auch nicht das, was wir gechartert hatten. Das was wir bestellt hatten, war eben nicht da und ein anderes gab es nicht.
ABER WIR WOLLTEN DOCH SEGELN
Nach mehreren Telefonaten mit unserem Vertragspartner SoLong erreichten wir wenigsten eine
Preisminderung. Ja so ist das, wenn ein Vercharterer unbedingt überall präsent sein will und mit Subunternehmern arbeitet, die selbst auch nicht die Besitzer des Bootes sind.
DAS PASSIERT UNS NIE WIEDER !!!!!
Ach ja, zum Törn: Der dauerte bis zum 16.September 2000
Viel zu wenig Wind. Hat uns trotz der wenigen Meilen von 102 sm dennoch ganz gut gefallen.
“Ziga, ziga” sagt der Grieche !!!
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